Ich bin überzeugt:

Menschen mit Behinderung und chronischen Erkrankungen müssen mitreden, mitentscheiden – und mitgestalten dürfen: „Nichts über uns ohne uns“

Über mich

Mein Name ist Thomas Koritz. Als Co-Geschäftsführer der Interessenvertretung Selbstbestimmt Leben in Deutschland e.V. (ISL) und engagierter Patientenvertreter im Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) setze ich mich für eine inklusive, gerechte, bunte, vielfältige, weltoffene und menschenrechtsorientierte Gesundheits-, Pflege- und Sozialpolitik ein.

Ich bringe meine Perspektive als Mensch mit seelischer und körperlicher Behinderung in politische Prozesse ein. Beruflich tue ich dies im Deutschen Behindertenrat, im Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) sowie im Verwaltungsrat des Medizinischen Dienst Bund (MD Bund). Darüber hinaus bringe ich mich aktiv in weiteren Bundesgremien, sowie in Schleswig-Holstein ein, um strukturelle Verbesserungen in der Teilhabe- und Gesundheitspolitik voranzutreiben.

Seit November 2022 bin ich selbst im Rahmen des Budgets für Arbeit beschäftigt. Diese Form der inklusiven Beschäftigung macht mich zum Experten in eigener Sache und stärkt meine politische Arbeit zusätzlich. Durch diese unmittelbare Erfahrung gewinne ich praxisnahe Einblicke in die Chancen, aber auch die strukturellen Herausforderungen eines Instruments, das Teilhabe, Selbstbestimmung und Inklusion auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt ermöglichen soll.

Einen besonderen Stellenwert hat für mich auch mein ehrenamtliches Engagement. Als Vorstandsmitglied von wir pflegen! Schleswig-Holstein e.V. setze ich mich gezielt für die Rechte, Sichtbarkeit und politische Mitbestimmung pflegender Angehöriger ein. Im Rahmen des Projekts "pflegebistro.de" entwickeln wir partizipative Formate, die den Austausch unter Betroffenen fördern und den Zugang zu Informationen, Beratung und politischer Teilhabe erleichtern. Darüber hinaus bin ich im Vorstand des Vereins Kellerkinder e.V. aktiv, der sich mit kreativen Ansätzen und Peer-Arbeit für mehr gesellschaftliche Anerkennung und Selbstbestimmung von Menschen mit seelischen Krisenerfahrungen oder psychischen Beeinträchtigungen einsetzt.

Engagement & Funktionen

Co-Geschäftsführer, ISL e.V.

Politische Interessenvertretung, Projektentwicklung und Beratung im Bereich Inklusion und Teilhabe auf Bundesebene.

Patientenvertreter im G-BA

Mitarbeit in den Ausschüssen AKI, Hilfsmittel u. a.; stimmberechtigtes Mitglied im Koordinierungsausschuss zur Verbesserung der Versorgung.

Verwaltungsrat, MD Bund

Strategische Mitgestaltung gesundheitspolitischer Grundsatzfragen auf Bundesebene im Verwaltungsrat des Medizinischen Dienstes.

Stiftungsrat, UPD

Begleitung der Unabhängigen Patientenberatung Deutschland zur Stärkung der Patient:innenrechte und unabhängiger Beratung.

Vorstand, WirPflegen SH e.V.

Interessenvertretung pflegender Angehöriger, Aufbau innovativer Selbsthilfeprojekte wie das pflegebistro.de.

Vorstand, Kellerkinder e.V.

Empowerment durch Peer-Arbeit und kreative Teilhabeprojekte für Menschen mit seelischen Beeinträchtigungen.

Themenschwerpunkte

Junge beatmete Frau mit Trachealkanüle und angeschlossenem Beatmungsschlauch wird von einer Pflegerin im häuslichen Umfeld betreut.

Außerklinische Intensivpflege (AKI)

Die außerklinische Intensivpflege steht exemplarisch für die tiefgreifenden Herausforderungen im deutschen Gesundheitssystem, wenn es um schwerstkranke Menschen mit komplexem Versorgungsbedarf geht. Dabei geht es längst nicht nur um medizinisch-pflegerische Leistungen, sondern um das Fundament eines selbstbestimmten Lebens: das Recht, über den eigenen Wohnort, das soziale Umfeld und die persönliche Assistenz eigenständig zu entscheiden. Menschen, die auf eine 24-Stunden-Versorgung angewiesen sind, müssen die Möglichkeit haben, zwischen verschiedenen Versorgungsformen wählen zu können – sei es im eigenen Zuhause, in einer ambulant betreuten Wohngemeinschaft oder in einer anderen passenden Lebensform. Der Grundsatz der Versorgungsfreiheit ist dabei essenziell. Leider zeigen viele Berichte und persönliche Erfahrungen – etwa auf der Plattform leben-mit-aki.de – wie häufig Betroffene strukturelle Hürden, restriktive Regelungen und eine fehlende Bedarfsorientierung erleben. Besonders gravierend sind die Auswirkungen des GKV-IPReG, das die Versorgung zunehmend unter ökonomischen statt menschenrechtlichen Gesichtspunkten bewertet. Ich setze mich mit Nachdruck für eine menschenrechtsorientierte Reformpolitik ein, die Wahlfreiheit, Qualität und Teilhabe in den Mittelpunkt stellt. Dies schließt auch eine verlässliche Finanzierung, bessere Beratung, unabhängige Begutachtung sowie die Stärkung von Peer-Strukturen mit ein. Ziel ist eine bedarfsgerechte, würdevolle und diskriminierungsfreie Versorgung, in der die Stimme der Betroffenen zählt – nicht nur auf dem Papier, sondern im Versorgungsalltag.

Junger Erwachsener mit Unterstützung einer Arbeitsassistenz bei der Arbeit in einem Lager.

Budget für Arbeit / Budget für Ausbildung

Das Budget für Arbeit und das Budget für Ausbildung sind zentrale Instrumente, um Menschen mit Behinderungen den Zugang zum allgemeinen Arbeitsmarkt zu ermöglichen – abseits von Sonderstrukturen wie Werkstätten. Sie stehen für ein modernes Teilhaberecht, das individuelle Förderung, betriebliche Inklusion und Selbstbestimmung in der Arbeitswelt stärkt. Das Budget für Arbeit unterstützt Arbeitgeber:innen bei der Beschäftigung von Menschen mit wesentlichen Behinderungen durch Lohnkostenzuschüsse und Assistenzleistungen. Das Budget für Ausbildung eröffnet jungen Menschen mit Behinderungen neue Wege in die betriebliche Ausbildung – mit passgenauer Unterstützung durch Jobcoaching, Mobilitätshilfen und sozialpädagogische Begleitung. Als Mitbegründer des Peer-Netzwerks für Nutzer:innen des Budgets für Arbeit und Ausbildung engagiere ich mich für eine bundesweite Harmonisierung, transparente Rechtsanwendung und niedrigschwellige, unabhängige Beratung von Betroffenen und ihren Unterstützer:innen. Im Rahmen regelmäßiger Netzwerktreffen fördern wir die gegenseitige Stärkung, den Erfahrungsaustausch und die Weiterentwicklung von Teilhabestrukturen. Dabei geht es auch um den politischen Dialog mit Leistungsträgern und Gesetzgebern, um bestehende Barrieren abzubauen und die Anwendung der Budgets bundesweit zu verbessern. Die kobinet-nachrichten berichten regelmäßig über die Aktivitäten und Perspektiven unseres Netzwerks. Weitere Informationen und Praxisbeispiele finden sich auf budget-kompetenz.de.

Junger Erwachsener im E-Rollstuhl spricht in einer politischen Gremiensitzung mit Mikrofon.

Partizipation, Bewusstseinsbildung und politische Teilhabe

Echte Teilhabe bedeutet Mitsprache mit echter Wirkung – nicht symbolisch, sondern mit struktureller Verankerung und verlässlicher Beteiligung. Menschen mit Behinderungen, chronischen Erkrankungen oder seelischen Beeinträchtigungen müssen gleichberechtigt in allen gesellschaftlichen und politischen Prozessen vertreten sein – nicht als Bittsteller:innen, sondern als Expert:innen in eigener Sache. Dies erfordert verbindliche gesetzliche Grundlagen – besonders vor dem Hintergrund jüngster, menschenverachtender Äußerungen des Bundeskanzlers, die die Würde und das Selbstbestimmungsrecht von Menschen mit Behinderungen in Frage stellen. Solche Aussagen verdeutlichen, wie dringend es ist, die Perspektiven von Betroffenen gesetzlich zu verankern und echte Mitbestimmung zu ermöglichen. Ich setze mich deshalb für eine inklusive Beteiligungsinfrastruktur ein: mit barrierefreien Formaten, angemessener Entlohnung für Engagement, Dolmetschung und Assistenz sowie transparenter Kommunikation. Politische Teilhabe beginnt in der Kommune, reicht über die Landespolitik bis in die Bundesgremien – und muss dort durchgängig mitgedacht werden. Dabei darf die Beteiligung nicht an Förderzyklen, Projektlogiken oder Haushaltsrestriktionen scheitern. Selbstvertretungsorganisationen müssen strukturell gefördert werden – dauerhaft, unabhängig und auf Augenhöhe. Als Vertreter in bundesweiten Gremien wie dem G-BA oder dem MD Bund weiß ich, wie wichtig es ist, dass Betroffene systematisch eingebunden werden und mitgestalten können. Ich engagiere mich dafür, dass Betroffene nicht nur gehört, sondern in ihrer Entscheidungskraft ernst genommen werden. Nur so wird Teilhabe gelebte Demokratie – bunt, vielfältig, menschenrechtsbasiert.

Leuchtturm-Symbol

Kontakt

Thomas Koritz
Hauptstraße 4, 25821 Bordelum / Dörpum
Tel. :04671 404 9135
Mobil: 0178 400 9595

E-Mail: Thomas@koritz.com

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